Artikel aus der Zeitschrift:Dirt Wheels magazine, August 2000
Die Neue : Yamaha Raptor 660R
Alle Spekulation ist nun vorbei. Jetzt ist es offiziell. Yamaha läutet eine neue Runde bei den Sport-Quads mit der Raptor ein. Für die Modellserie 2001 werden zwei Farben angeboten, blau und grau/weiss.
5 Ventile 4Takt-Motor
Der momentan stärkste Motor auf dem ATV-Markt ist flüssigkeitsgekühlt und besitzt drei Einlass- und zwei Auslassventile. Einmalig in der ATV-Welt. Der Konkurrent, der ausgestochen werden soll, heißt Bombardier DS650, welcher erst letztes Jahr auf den Markt kam. Its bore and stroke misst 100mm auf 84 mm und der Zylinder wird durch zwei Mikuni 33mm BSR carburetors gefuettert. Laut Yamaha riegelt der Motor bei 9000 Umdrehungen ab und hat eine Kompression von 9.2:1. Das Herz der Raptor wird geschmiert durch ein Trockensumpfsystem und wird angefeuert durch einen Elektrikstarter.
Wie in früheren Berichten spekuliert kommt der Motor von einem deutschen Motorenhersteller ( wenig oder gar nicht bekannt in US-Land, aber alles was aus Good Old Germany kommt, hat immer noch einen guten Ruf ) der in der Baghira 660 von MZ seine Dienste tut ( ebenso in der XTZ660 von Yamaha ).Wenn man wieder Yamaha zitiert wurde dieser Motor jedoch komplett für die Raptor überarbeitet, mit Ausnahme des Zylinderkopfs.
Zum momentanen Zeitpunkt sind PS Zahlen noch nicht bekannt. Von der Baghira ausgehend werden die aber so um die 45 bis 46 PS liegen.
5-Gang-Getriebe mit Rückwärtsgang
Wie jedes andere High-Tech Sport-Quad das gebaut wurde hat auch die Raptor eine manuelle Kupplung mit manueller Fußschaltung. Neu hingegen ist ein Rückwärtsgang der durch einen Schalter am rechten Vorderflügel eingelegt wird.
Federung
Bei den meisten High-Performance Quads werden vorne nichtverstellbare und nonerebuildable , hinten jedoch verstellbare rebuildable Federwege verwendet. Nicht anders bei neuen Raptor. Der Federweg ist vergleichbar mit der Banshee ( 9,1 inch vorne, 8,66 inch hinten ). siehe text.
Chassis
Den ersten Erlkönigphotos nach spekulierten viele, dass die Yamaha ähnliche Dimensionen aufweisen würde wie die DS650 von Bombardier. Weit gefehlt, die Abmessungen kommen eher der Honda FourTrax 400EX und der Yamaha Banshee gleich.
Gewichtsmässig bleibt die Raptor mit ca.200 kg 30 kg unter der Bombardier und wiegt ca.13kg mehr als die 400EX sowie ca.8 kg mehr als die Banshee. Der Achsabstand beträgt etwa 49 inch. Alle genannten Daten sind die von Yamaha vorläufig genannten, so dass man beachten sollte, dass dann beim endgültigen Produkt Abweichungen möglich sind.
Das eigentliche Chassis besteht aus einer Rohrrahmenbauweise mit einem entfernbaren Alusubrahmen am Heck.
Bremsscheiben von Nissan werden alle hydraulisch betätigt.
Die vorläufigen Reifen von Dunlop sind die KT331 21x7-10 vorne und KT335 20x10-9 hinten mit Alufelgen.
Der Tank fasst ca. 12,5 Liter.
Testfahrtbericht
Die einzigen Testberichte, die vorliegen, sind die von den Yamaha Werksfahrern. Gemunkelt wird ausserhalb dieser “erlauchten Elite” das dieses Gerät ein echter Donnerbolzen ist. Nach dem Pressesprecher von Yamaha Terry Beal, der nebenbei auch Testfahrer für MotoCross und ATVs ist, hat die Raptor die Erwartungen des Herstellers mehr als erfüllt.” Wir haben sehr viel Zeit mit Tests bei unterschiedlichsten Bedingungen verbracht, auf Motorcross- strecken, Waldpfaden und Dünen. In all den Umständen ist die Maschine a real rush to ride2 berichtet er.” Der 660 ccm Motor ist genau das was man in jeder Situation braucht. Power in jeder Lebenslage.”
W ährend der Tests wurde die Raptor verglichen mit der DS650 von Bombardier, der 400EX von Honda und der Banshee von Yamaha. “ It smokes them all” ist der Kommentar von Beal. “Der Motor der Raptor ist der schnellste in der Endgeschwindigkeit und auf Dragraces von 100 und 200 Yards”. Obwohl Beal keine genaueren Angaben zur Endgeschwindigkeit machte fährt die Raptor ein wenig über 130 km/h (ungedrosselte Version) um alle ihre Konkurrenten auszustechen.
Zum Handling sagte Beal “Ich bin überzeugt, daß die Raptor in jeder Art von Gelände sich besser handeln läßt als die anderen Testkandidaten. Die 660 R kommt der FourTrax 400EX gleich, ist jedoch mit der Extraportion PS wesentlich agiler. Ich denke wir werden mit diesem Quad einen großen Marktanteil einnehmen.”
Viele in der ATV-Industrie erwarteten entweder den Motor der YZF 400 oder YZF 426 der Motocrossbikes von Yamaha in der Raptor. “Natürlich haben wir diese Möglichkeit betrachtet und kostenintensive Tests mit diesen Maschinen unternommen” erklärt Beal. “Es kam heraus, daß die 400er einen harten Powerhit haben der ok ist für Motocross-Maschinen, jedoch nicht das beste Setup für Quads darstellen. Wir fanden daß der 660er besser für das Quad passt und eine breitere Käuferschicht anspricht.”
Abschließend befragten wir Beal über die Zukunft der Banshee 350, einem der erfolgreichsten Sportquads. “Wir haben keine Pläne, diese Maschine aus unserem Programm zu nehmen. Natürlich wird die Raptor einige Kunden abziehen, aber Two-stroke-diehards die den Zweitakter der Banshee lieben, wird es immer geben.”
Die Auslieferung der neuen Raptor steht kurz bevor und YAMAHA läßt verlauten, daß die ersten Modelle im Zeitraum August bis September 2000 an Händler (USA) ausgeliefert werden. In einer der nächsten Ausgabe unseres Magazins werden wir die Raptor einem ausführlichen Test unterziehen.
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