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4x4 Königsklasse

Bericht aus “ Dirt Wheels “ BergaufAusgabe Januar 2002

Zu keiner anderen Zeit in der Geschichte der ATVs waren wir so gespannt was sich im 4x4 Sektor tut. Vier neue Four Wheel Dive Quads trängen sich seit letztem Jahr auf den Markt. Diese in freier Wildbahn zu testen und herauszufinden welches Quad das Beste von den vier ist haben wir uns zur Aufgabe gemacht  Gerade auch im Hinblick um küftigen Kaufinteressenten eine Hilfestellung zu geben. So haben wir die ATVs jeden erdenklichen Hügel besteigen lassen, sie durch den Wald geprügelt, durch tiefe Wasser gescheucht und keine sonstige Gelegenheit in der Off-Road-Landschaft ausgelassen, um herauszufinden wie sich unsere Kandidaten machen. Eine der wohl wichtigsten Fragen unserer Leser die es zu klären gab, ist wer den besten Anzug und die höchste Top End hat. Die Antworten nun im Folgenden des Test zwischen Bombardier Quest 650, Kawasaki KVF 650 ( läuft eigentlich in den USA unter dem Namen Prairie  ), Yamaha Grizzly 660 und Polaris Sportsman 700 die alle als Modell 2002 erhältlich sind.4von rechts

Die Kraftpakete

Alle Viertaktmotoren werden durch E-Starter zum Leben erweckt und sind flüssigkeitsgekühlt . Größter Unterschied sind die Zweizylinder der KVF und Sportsman im Gegensatz zu den Einzylindern der anderen beiden. Die Grizzly ist mit fünf Ventilen pro Zylinder ausgestattet. Die Quest und KVF mit jeweils vier pro Zylinder. Die Sportsman ist mit nur jeweils zwei Ventilen bedacht worden . Nur die KVF hat  einen Doppelvergaser ( 2x Mikuni 32 mm ), Grizzly und Quest werden über Einfachvergaser ( Mikuni 42 mm ) gefüttert ebenso die Sportsman ( Mikuni 34 mm ). Die tatsächliche Motorgröße beträgt bei der Sportsman 683 ccm, Grizzly echte 660 ccm, Quest 644 ccm und KVF 633 ccm.Grizzly+SportsmanQuest+KVF

Kraftübertragung

Automatikgetriebe mit Riemen sind allen vier ATVs gleich. Bombardier verwendet es zum erstenmal, während es für die anderen ein alter Hut ist. Bei jedem Quad werden Rückwärtsgang, Neutral, High und Low Über- bzw. Untersetzung per Hand eingelegt. Auch ist allen vier ein Verzögern durch einbeziehen der Motorkompression gemeinsam ( gerade auf bergab Strecken oder im Anhängebetrieb wird der Nutzer dies zu schätzen wissen). Kardan vorne wie hinten sind Standart. Die KVF, Grizzly und die Sportsman haben die Möglichkeit zwischen 2x4 und 4x4 zu wählen. Die Quest besitzt einen 4x4 Antrieb der sich dann automatisch zuschaltet wenn er gebraucht wird. Darüberhinaus sperrt sich das Differential vorne selbstständig , wenn die Extraportion Grip benötigt wird. Bei der Sportsman ist ein ähnliches “Torque-Sensing” 4WD System verwendet worden. Das Sperrdifferential vorne bei Grizzly wie auch  KVF läßt sich manuell durch den Fahrer aktivieren.4xHochkant

Federung

Welten tun sich bei der Art der gewählten Federung auf. Grizzly wie auch Sportsman verwenden die in der ATV Welt zu den Top of the Tops gehörende Einzelradaufhängung vorne wie hinten. Die Quest hat eine Schwinge die durch zwei Stoßdämpfer abgefedert wird . Bei der KVF erledigt das einer. Federweg hinten: Grizzly und Sportsman 9,5 inches  (ein inch = 2,54 cm), Quest 7,5 und KVF 7,2 inches. Typische Einzelradaufhängung vorne bei Quest und Grizzly während KVF und Sportsman sich durch ein MCPherson System durch die Landschaft federn lassen. Federweg vorne angeführt durch die Grizzly mit 7,1 inches, gefolgt von der Quest mit 7 inches und beide KVF und Sportsman dicht dahinter mit 6,7 inches.

FederungQuestsw
FederungswKVFFederungsw2Federungsw1

 

Ausmaße und Gewichte

Die Quest und Sportsman sind die Schwergewichte im Quartett mit einem Trockengewicht von 345 kg bzw 335 kg. Die KVF und Grizzly spielen mit 275 kg bzw. 271 eine Klasse tiefer. Achsabstand, wie Länge, Breite und Höhe sind ähnlich. Die Quest fasst in ihrem Tank knapp 22 Liter, Grizzly 20 Liter, Sportsman 18 Liter und KVF 17 Liter. In den USA beträgt die zulässige Anhängelast bei Sportsman 680 kg , KVF 573 kg, Grizzly 550 kg und Quest 498 kg. Die Zuladung auf den Gepäckträgern vorne beträgt bei den Kandidaten zwischen 40 und 45 kg hinten zwischen 79 kg und 90 kg. Die Quest führt in der Tankkapazität mit knapp 22 Liter vor Grizzly 20 L, Sportsman 18 L und der KVF mit 17 L. Die möglichen Anhängelasten sind amerikanische Angaben : Sportsman 679 kg, KVF 566 kg, Grizzly 549 kg und Quest 498 kg.

 

Preise und Farben

Drei der Kontrahenten, die Quest, KVF und Grizzly werden in den USA für den Preis von 6.999 $  ( dazu kommen in den Staaten noch die jeweils gültigen MwSt -Sätze der betreffenden Bundesstaaten ) die Sportsman ist für 7.399 $ zu haben. Zukünftige Grizzly Eigentümer haben ( auch das leider nur  in den Staaten , und vor allem Silber ... )Rot, Beige, Grün, Silber und Camouflage ( Farbangabe Orginalton: RealTree ). Die Quest ist in Blau oder Grün erhältlich, die KVF in Rot oder grün. Die Sportsman ist in ihrem ersten Verkaufsjahr nur in Schwarz/Grau käuflich.

 

“Fire them up”

Alle vier Triebwerke der Atvs werden per E-Starter gezündet. Alle vier verwenden dazu einen manuell zu bedienenden Choke ( eigentlich nur bei kalter Witterung notwendig ). Die Sportsman ist die einzige die durch Drehen des Schlüssels im Zündschloß gestartet wird. Das restliche Trio durch einen Startknopf am Lenker. Die beiden Zweizylinder verwöhnen das Ohr durch einen High Performance Sound. Jedoch keine der Testkandidaten ist übermäßig laut.

Bei dem eigentlichen Testfahrten bemerkte jeder unserer Fahrer, das die KVF diejenige war die am besten auf Gasgeben anspricht sowie die beste Beschleunigung aufweist ( Hinweis vom Übersetzer: Nächster Testbericht aus der “Atv Magazine “ Spring 2002 in dem die gleichen Modelle plus zwei zusätzlicher ATVs getestet wurden gibt Auskunft über die verschiedenen Beschleunigungsverhalten aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten ). Grizzly und Sportsman folgen auf dem Fuß, beide weisen ein für “Automatics” typisches leichtes Anzugsloch auf ( Anmerkung: Bei Vollgasgeben kaum spürbar ). Die Kraftentfaltung bei mittler Drehzahl ist bei allen vier stark ausgeprägt, hervortut sich aber wieder die KVF, die einen Tick aggressiver anspricht und sich kräftiger anfühlt. Jeder der Kontrahenten besitzt mehr als genug Kraft zum Hillclimbing, für Schlammschlachten und Ziehen aller Art von Gerätschaft. Dazu steht jedem Quad eine Untersetzung im 4x4 Drive zur Verfügung. Alle Gangwahlhebel werden mechanisch bedient. Den der KVF mochten wir am liebsten. Jederzeit leicht und exact zu bedienen. Bei der Grizzly war es ein wenig komplizierter arbeitete jedoch ebenso zuverlässig ( Anmerkung des Übersetzers : konnte persönlich bei den beiden keinen Unterschied feststellen, beide einfach zu verstehen und zu bedienen , Schaltfolge auf dem Schaltknauf ersichtlich ). Die beiden Hebel der Quest und Sportsman fühlten sich ein wenig schwach und zerbrechlich an. Das Schaltsystem der Quest benötigt eine farbliche Markierung oderÄhnliches, um zu erkennen in welchem Schaltmodus man sich gerade befindet. Bei dem Vergleichsrennen das wir mit den Quads veranstalteten gab es doch ein paar Überraschungen.Vom Start weg übernahm , wie nicht anders zu erwarten die KVF die Spitze, dicht gefolgt von Sportsman und Grizzly. Bei Höchstgeschwindigkeit angelangt ( ca 67 Mph sind ca 110 Kmh ) setzt sich langsam aber sicher die Quest in Scene und gewinnt Dank ihrer Übersetzung mehr und mehr an Boden. Was ist denn nun mit dem Zweizylinder in der Sportsman ?Sollte der nicht den besten Anzug und größte Höchstgeschwindigkeit aufweisen ? Obwohl die Sportsman Kubikmäßig am besten dasteht, behindert sie doch die ältere Zweiventiltechnik. Sicherlich ist sie schneller und stärker als die bekannte Sportsman 500 4x4 ( Polaris : ... 20 % mehr Leistung ...) fühlt sich jedoch nicht so leistungsstark an wie die KVF bei den Hillclimbs und im Anzug aus dem Stand.Grizzlybergaufwheelie

Das Fahrwerk

Die Polaris Sportsman 500 , welche 1996 auf den Markt kam wurde bis dato als das 4x4Quad mit besten Federungseigenschaften bei langsamer wie auch schneller Fahrt durch den Busch angesehen. Bis zu dem Zeitpunkt als die hier vorgestellten ATVs das Tageslicht dieser OffRoadwelt erblickten. Die neue Polaris die eigentlich eine 500 Sportsman sehr nahe steht nur mit größerem Motor ließ unsere Erwartungen in Erfüllung gehen. Die gleich guten Resultate des Federungskomforts in allen Lebenslagen, auch für längere Tagestouren zu empfehlen. Wie auch immer hatte die Konkurrenz Jahre Zeit sich zu überlegen was dieser einzigartigen federung der Polaris entgegenzusetzten wäre. Von den Ergebnissen dieses Vergleichtests können wir sagen das gerade die Ingenieure bei Yamaha und Kawasaki ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die bei der Grizzly insbesondere. Nach unserer Einschätzung besitzt die Grizzly von unseren Vier die beste Federung und ist somit die momentan diejenige die es im ganzen 4xSportsmanSchlamm4Atv Sector zu schalgen gilt.

All unser Tester stimmen darin überein, das die Federung der KVF 650 im Bereich High Performance führend ist. Mit anderen Worten: Würde man die Quads bei einem Querfeldeinrennen fahren kommt der KVF die ein wenig härtere Federung zu Gute. Präzieseres Handling sowie das schnellere Fahren von Kurven und Kehren sind die Vorteile. Überfahren von größeren Hindernissen und Sprünge steckt die KVF besser weg als ihre Konkurenten. Wo reiht sich hier die neue Sportsman ein? Einige der Tester stuften sie als gleich gut neben der Grizzly ein, jedoch nicht als besser. Hat sie auch ein Mehrgewicht von ca 60 kg zu bewegen.Wie die Grizzly ißt sie förmlich die Bodenunebenheiten. Das Handling ist wie bei den meisten Polarisquads ein wenig gewöhnungsbedürftig, gerade dann wenn es in höhere Geschwindigkeitsbereiche geht. Sie fühlt sich nicht so mit der Fahrbahn verbunden an wie die KVF. Soweit was High Performance und Sportfahren angeht fällt die Quest hinter alle zurück. Nicht das die Federung schlecht wäre, doch arbeitet sie nicht so gut wie die der anderen wenn man schneller unterwegs ist. Das Handling ist gut doch bedarf das Lenken eines größeren Kraftaufwands. Bei den Sprüngen hat die KVF die Nase klar vorne. Während des Sprungs fühlt sie sich am leichtesten an und die Landung ist die weicheste. Die Grizzly läßt einen bei ihrer Landung wissen das all ihr Federungsweg gebraucht wird, wenn man sie richtig ran nimmt. Ungeachtet ihres vergleichsweise hohen Gewichts hat die Sportsman eine recht weichen Touchdown nach dem Flug über einen Buckel. Lediglich die Dämpfer vorne tauchen voll ein. Obwohl die Quest alle Sprünge meisterte ist sie schwerfälliger im Vergleich zum Rest.Questbergab

Mit der Fahrstufe 2WD lassen sich Polaris, Kawasaki und Yamaha richtig gut durch Kurven quer zur Fahrbahn stehend scheuchen. Die Quest tut sich im 4x4 etwas schwerer.

Was viele unserer Testfahrer an der KVF und derQuest in schwerem Gelände mochten war der niedrigere Schwerpunkt gegenüber grizzly und Sportsman. Auf ihnen sitz man aufgrund der Einzelradaufhängung etwas höher was gerade bei Hangquerfahrten kein Vorteil ist. Ausgeglichen wird dies dann aber auf enorm unebenen Bodenverhältnissen. Der Fahrer bleibt dann relativ aufrecht sitzen. Alle vier wurden für Wasserdurchfahrten mit einem hochliegendem Lufteinlaß für den Vergaßer bedacht. Einziges Problem bei einer dieser Wasserfahrten tat sich bei der Grizzly auf. Irgendwie haben wir es geschafft das wasser in den Riemenantrieb eindrang. es gibt hier zwar einen Feuchtigkeitsablaß, doch der nutzt im tiefen Wasser nichts. Also erst raus aus dem wasser durch abschleppen, Wasser raus und dann weiter.KVF650Wasser

Bei den richtig schlammigen Passagen mochten wir die manuell zuschaltbare Sperre vorne bei der KVF und der Grizzly. Der zusätzlichen Vorwärtstrieb Dank 100% Sperrung ist förmlich zu spühren und gibt das Gefühl es mit jedem noch so schlimmen Schlammloch aufnehmen zu können. Die automatischen Locks bei Polaris und Bombardier machen ihre Arbeit ebenfalls gut und sind wesentlich besser als die einfachen selbstsperrenden Differentiale ( meist ca 20% ) anderer ATVs.

Wenn es um die Bodenfreiheit geht kommt keiner an die der Grizzly und der Sportsman heran. Durch ihre Einzelradaufhängung liegt das hintere Differential fast unangreifbar hoch während KVF und Quest bereits aufsetzten. Bei den Hillclimbs mochten wir die aggresive Power der KVF. Kein Berg zu steil noch Gipfel unerreichbar. Die Grizzly wie auch die Sportsman sind auch nicht unbedingt schwach auf der Brust bei solchen Aktionen. Mit jeder Menge Kraft und der guten Federung meister in jeder Hanglage. Ein wenig mehr Arbeit verlangt die Quest von ihrem Fahrer ab wegen ihrer einfacherern Federung.

 

Copyright by Stefan Herbst