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Foreman/Quadrunner

Honda 450S 4x4 gegen Suzuki Lt 500 4x4

Nachfolgender Testbericht ist aus dem Jahr 1998, zu einer Zeit als gerade die Vollautomatik Einzug in die ATV-Welt hielt. Beide Kontrahenten sind hierzuland eher seltener anzutreffen, wobei jedoch insbesondere die Foreman von Honda einen hohen Bekanntheitsgrad in Us-Land hat. Gleiches gilt auch für die Qualität und Zuverlässigkeit des “Bullet-Proof” Honda Triebwerks wie auch das von Suzuki. Eigene Erfahrungen mit der Honda Foreman 450 ES 4x4 werden am Ende des Testberichts nachgereicht. Viel Spaß nun beim Lesen.susi+foreman

Gemeinsam sind den beiden Motoren von Honda und Suzuki dass es Einzylinder mit Viertakt sind die durch den Druck auf den Anlasserbutton zum Leben erweckt werden. Die Unterschiede des 432 ccm Honda Motors zum 493 ccm starken Suzuki Triebwerk sind significant. Auffälligster Unterschied ist der flüssigkeitsgekühlte Suzuki Motor zum luftgekühltem von Honda, der mit Olkühler ausgestattet ist. Beide besitzen einen bei höchsten Beanspruchungen eingreifenden kühlenden Ventilator. Weitere Unterschied ist dass das Suzuki Aggregat ein konventionelles overhead cam System mit vier Ventilen benutzt während Honda  einen pushrod Typ mit zwei Ventilen verwendet. Obwohl einige dies als altertümlich ansehen ( tatsächlich ist Honda die einzige Marke die es noch verwendet ) halten die Honda Ingenieure dagegen das es ein weites einfach einzusetzendes Powerband ermöglicht, welches schon erfolgreich in den anderen Foreman Modellen zum Einsatz kommt. Natürlich gibt es da noch den schon form+suzi4angesprochenen Hubraumvorteil von 61 ccm beim Suzuki Motor.

Der Einbau der Motoren selbst könnte ebenfalls nicht unterschiedlicher sein. Der Quad-Runner Motor liegt längs , wie bei jedem anderen ATV auch, bei Honda jedoch ist er quer eingebaut ( auch bei den 400 ccm Foremans ), wie bei der überwiegenden Zahl von Automobilen heutzutag. Reduzierung beweglicher Teile und Kraftverlust sind die Hauptgründe für diese Bauweise. Suzuki stattete seine Zylinderinnenwand mit einer Nickel-Silicium Beschichtung aus um einen besseren Wärmetransport nach außen zu gewährleisten und Gewichtseinsparung. Durch das Einspritzen von Öl unter den Kolben wird ein weiterer Kühlungseffekt erzielt, wie schon bei verschiedenen Motorradmotoren von Suzuki. form+suzi5

Nach den ersten Fahrten die unsere Tester unternahmen berichteten sie einstimmig dass beide ATVs einen guten Anzug haben wie auch kräftig bei Höchstgeschwindigkeit laufen. Wie auch immer hat die QuadRunner leicht die Nase vorn dank ihres größeren Hubraums und liegt mit der Höchstgeschwindigkeit bei ca. 82 kmh während die Honda ihren Vorwärtsdrang bei ca 78 kmh einstellt. Im Vergleich zu älteren 4x4 Kollegen ist ein sportlicher Touch beim Beschleunigen zu spüren ( Anmerkung vom Übersetzer: dieser Trend hat sich heute bereits mehr als nur durchgesetzt. Sportliche Allzweck ATVs sind bei allen Herstellern ein fester Bestandteil des Programms ). Beide Quads haben genügend Pferdestärken um jede Art von Hillclimbing, Schlammloch oder sonstige Gemeinheiten des OffRoad Spaßes zu msusi+foreman2eistern. Keine der beiden Maschinen wurden als besonders laut empfunden.

Eigentlich gibt es zwei unterschiedliche Foreman Modelle die 450 S und die 450 ES ( Electric  Shift , siehe Anhang ). Letztere hat einen am Lenker befestigten Up/Down Schalter der auf Druck die Gänge einlegt. Die beiden Testkandidaten verwenden eine konventionelle fußgeschaltetete Halbautomatik 5-Gang mit Rückwärtsgang . Zusätzlich besitzt die Suzuki eine Untersetzungsmöglichkeit die Honda einen “ Super-low “ Ersten Gang. Auf den von uns benutzten Trails schalteten sich beide ATVs ohne irgwendwelche Schwierigkeiten. Sind beide Getriebe in Super-low geschaltet kann man sich buchstäblich den Weg zentimeterweise bahnen durch jede Art von Gelände. Die “Rückwärtsgang-Prozedur”  weist ebenfalls einen großen Unterschied auf. Bei der Suzuki durch den sich am Tank seitlich befindlichen Schalthebel für die verschiedenen Fahrstufen gelöst. Bei der Honda eine Sache der Gewöhnung und ein wenig Übung . Handbremshebel ziehen, roten Rückwärtsbutton mit Zeigefinger drücken und den Gangschalter mit dem Fuß aus der Neutralposition nach unten treten. Fertig :o). Wie gesagt gewöhnungsbedürftig. Jedoch nach zwei dreimal echt easy. Beide Systeme arbeiten gut und zuverlässig.impassable2b

Suzuki wie auch Honda lassen alle vier Räder permanet antreiben mit einem Limited-Slip Differential vorne. Suzuki verwendet hiebei eines genannt SureTrac, welches ein besseres Verteilen der Antriebskräfte auf OffRoad Untergrund garantieren soll. Im Test fanden wir in der Tat das der QuadRunner eine geringere Tendenz hat  Energie zu verschenken indem ein Rad, wenn es keinen Kontakt mehr zum Untergrund hat durchdreht.

In der Abteilung Federung bieten beide konventionelle Kost. Der Federweg beträgt bei der Suzuki 5,1 inches ca 13 cm, die Honda zwei cm mehr. 3action2bDraußen auf freier Wildbahn geben die beiden eine gute Figur bei moderaten Geschwindigkeiten ab, eigentlich auf jeder Art von Untergrund. Ungleich den Sport- wie auch High Performance Quads, die bei langsamer Fahrt Unebenheiten nicht ganz so gut wegstecken, bieten unsere Testkandidaten einen Komfort, der dem Fahrer ein Sitzenbleiben ermöglicht ohne bei jeder Art von Offroad-Angelegenheit aufstehen zu müssen. Unsere Tester mochten besonders die Federung der Vorderachse bei der Honda. Sie schluckte die Bumps des Trails am besten. Auch fühlt sich der lenkbare Vorderteil der Honda wesentlich leichter und einfacher zu handhaben an als das der Suzuki. Zu Anfang unseres Tests einige Monate zuvor haben wir auch einige Sprünge mit beiden Maschinen gewagt. Man kann also ohne weiteres sagen, dass wir beide ATVs bis zu ihren Limits gepushed haben. Als das Ende unseres Shootouts näher kam, waren die vorderen Stoßdämpfer der Suzuki ziemlich ausgepowert. Wahrscheinlich ein Ergebnis unserer harten Testbedingungen. Wir haben die Maschine dann durch eine baugleiche ersetzt. Auf den weiteren Trailtests fuhr sie ohne nennenswerte Zwischenfälle. Beide Federungen der Hinterachse arbeiteten ohne Probleme. Der größte Unterschied zwischen beiden war immer dann spürbar, wenn wir uns ein Terrain aussuchten mit großen Unebenheiten. Unter diesen Bedingungen arbeitete die Semi-unabhängige Hinterradaufhängung der Suzuki besser als die der Honda.2action1b

Einige unserer Tester bevorzugten mehr die Suzuki während andere der Honda den Vorzug gaben. Jeder bemerkte die niedrigere Sitzposition des Quadrunners das vielleicht dem ein oder anderen ein besseres Gefühl von Kontrolle gab. Andere wieder notierten daß die Honda Foreman präziser gehandhabt werden konnte. Aufgrund des permanenten Vierrad-Antriebs gibt es eigentlich keine Ausbruchsversuche des Hecks bei schnell gefahrenen Kurven, tatsächlich ist es schwer, das Heck beider Maschinen zum Sliden zu bringen. Beide Fourwheeler wurden als solche eingestuft , die im Gegensatz zu vielen anderen 4x4 Kollegen eine kleinen Wendekreis haben. Der der Suzuki war noch enger als der der Honda. Beide sind komfortabel in der Lage die unterschiedlichsten Körpergrößen und -gewichte zu tragen. Die Lenkerstellung waren gut bei den Quads. Sicher und rutschfest auch der Fußschutz mit Schalt- und Bremseinheit. Die Seitenverbreiterung bei beiden gibt den nötigen Schutz vor herumfliegenden Schlammpackungen . Lufteinlässe zum Beatmen des Motors befinden sichbei beiden unter dem Tank, sodaß die Wattiefe bis Wasserstand Tank gewagt werden kann. Tankinhalt bei der Honda wie bei der Suzuki ca 13 Liter incl Reserve. Die Foreman besitzt eine LCD Anzeige die wasserdicht ist und Auskunft über Gesamtkilometer, Tageskilometer, Geschwindigkeit und Uhrzeit in einer sehr übersichtlichen Art und Weise gibt, ohne dass der Fahrer zu sehr sein Augenmerk von der Fahrbahn nehmen muß. Der QuadRunner bleibt bei einem konventionellen Tachometer. An den Tanks befinden sich die Füllstandsanzeigen.3action6b

Als Schuhwerk sind beiden 25 Zoll Reifen gegeben. Bei der Suzuki sind sie auf Aluminiumfelgen montiert. Obwohl man auf der Suzuki tiefer sitzt hat sie doch einen kleinen Vorteil gegenüber der Foreman was die Bodenfreiheit angeht. 22cm zu knapp 20 cm bei der Honda. Die Honda jedoch hat das bessere Lichtkonzept mit zwei fest montierten Abblendlichtern vorne hinter dem Rammschutz und eins den Lenkerbewegungen folgend. Die Suzuki hingegen nur zwei festmontierte, die aber nicht weniger gut geschützt durch den Rammschutz sind. Scheibenbremsen vorne und Trommelbremse hinten sind die Verzögerungstaktik bei der QuadRunner, Trommelbremsen vorne und hinten die der Honda. Die Suzuki ist das “Schwergewicht “bei unserem Test. 274 kg bringt sie im Gegensatz zur Honda, 269 kg, auf die Waage ( Trockengewicht ). Preislich liegt die Foreman knapp 100 $ unter dem der Suzuki. ( Anmerkung : Zulassung Hierzuland ca 2300-2500 DM extra ).

 

Anhang Honda Foreman 450 ES 4x4

Das zuerst von Honda eingesetzte Electric Shift System, 5 Gänge, schaltet nach den ersten Versuchen sehr gut und einfach. Zwei Druckknöpfe shiftbübereinanderangeordnet links am Lenker mit Up und Down Markierung wollen gekonnt betätigt werden. Neutral läßt sich nur bei Stillstand des Atvs einlegen. Der Rückwärtsgang durch Ziehen des rechten Handbremsenhebels und gleichzeitigem Drücken des Rückwärtsgangknopfes während der Daumen den Down Schalter betätigt. Hört sich zunächst kompliziert an, erfordert auch ein wenig Fingerakrobatik ( ich selbst hab im Gegensatz zu manch anderen Zeitgenossen eher kleine Hände und kurze Finger, funktionierte aber trotzdem gut ) klappt aber nach dem zweitenmal gut. Im nachfolgenden Alltagsgebrauch mußte man über die Fingeraufwärmübung gar nicht mehr großartig nachdenken. Auch mit Handschuhen und gefrorenen Fingern sowie sichtverdeckt durch Stulpen lassen sich die Schalter leicht ertasten und bedienen.

Der Motor bot bei unserem bisherigen Einsatzgebieten immer genügend Kraft. Bei Anhängerfahrten( gezogene Last ca 120 kg plus Anh-Leergewicht 140 kg ) erwies sich die Getriebeabstimmung als gelungen. Eine Untersetzung ist hier nicht notwendig. Nachteilig aber ein wenig ist die Höchstgeschwindigkeit von ca 78 kmh, wenns dennn wirklich eine ist. Die 450 ccm könnten schneller wenn sie wollten( so kommt es einem vor ) werden aber von der Abstufung des Getriebes letztendlich gebremst.( Vergleich zu linkspeedounserer KVF 400 4x4, die sportlicher ausgelegt ist; läuft ca 88 kmh )

Gut auch die Motorbremswirkung bei Downhillfahrten mit besagtem Anhänger . Da es bei uns jetzt ( Jan 2002 ) auch viel Schnee hat ging es an staunenden Fußgängermassen Dank des permanenten 4x4 auch steile Wegpassagen in unserem Weinanbaugebiet ohne viel Durchdrehen der Räder nach oben ( natürlich incl schon besagtem Anh) . So manch einer wünschte sich die Foreman als Zugtier vor seinem Schlitten nach der Talfahrt im Schnee.

Abschließend sei noch erwähnt , das die Ingenieure von Honda auch an den Fall der Fälle gedacht haben. Sollte die Elektrik einmal ausfallen ist es durch einen im Werkzeugsatz eigenartig anmutenden Schlüssel möglich die Gänge manuell zu schalten. Wir haben das einmal ausprobiert.Kurz gesagt: es funktioniert gut für den Notfall. Das eigentlich vorgesehene ES-System macht aber definitiv mehr Spaß.linkfloorboard

 

Copyright by Stefan Herbst